nach einer historischen Überlieferung
aus dem 16. Jahrhundert

Eine Inszenierung mit großen Stabfiguren in vier Akten
und einem Vorspiel, Spieldauer ca. 80 Min.

Inhalt

Ausgehungert nach starken und besiegten Seelen rudert der vermoderte Fährmann Charon in seinem leeren Kahn über den Fluss Styx - ihn verlangt es nach höllisch kostbarer Fracht. Pluto, fettleibiger Höllenfürst, weiß um ein williges Opfer für magische Künste und "Teufelswerk". In seinem Studierzimmer wandert rastlos und ringend Doktor Faustus, sich den Grenzen seines Wissens und seiner Unwissenheit bewusst und daran verzweifelnd. Nur zu schnell schlägt er in den blutbesiegelten Pakt mit dem Bösen ein, hastet auf den Irrweg zur angeblichen Vollkommenheit. Macht und Gold, Wein und Weib in vollen Zügen schlürft er den dargebotenen Kelch der frevelhaften Lebensfreuden, lässt sich von Mephisto auf den teuflischen Pfad führen. Nach zwölf Jahren erkennt er den Irrtum: Nicht einen Schritt weiter gekommen, nirgends die Erfüllung seines rastlosen Sehnens gefunden, soll ihm jetzt auch die himmlische Ruhe versagt bleiben. Trotz der Erkenntnis rettet ihn auch die Reue nicht - er verfällt erneut der Versuchung und hat verspielt. Der Spiegel, den ihm Mephisto vorhält, zeigt den alten Gelehrten, der sein Leben im schönen Schein, in vorgegaukelten Träumen verwirkt hat. Unerbittlich reisst die feurige Flammenhand Dr. Faust in den Höllenschlund.



Ausgangspunkt dieser weltweit verbreiteten Sage war die Figur des berüchtigten deutschen Magiers und Schwarzkünstlers Johannes Georg Faust, der im 15. Jahrhundert lebte. Seine Abenteuer und Wunderkuren hatten die Volksphantasie in Bewegung gesetzt und verknüpfte sie mit älteren ähnlichen Geschichten. 1589 wurde die Sage vom Engländer Marlowe als Drama bearbeitet und in Deutschland wieder aufgegriffen. Sie fand als Volksschauspiel weite Verbreitung. Besonders die Puppenspieler bedienten sich gerne dieses Stoffes. Goethe, der ein solches Puppenspiel in seiner Jugend sah, ließ sich davon zu seinem überragenden Werk "Faust" inspirieren. Auch andere Dichter widmeten sich nach ihm diesem Thema, selbst Komponisten und bildende Künstler nahmen sich der "Faust"-Saga an.

Die Inszenierung des Hohenloher Figurentheaters beruht auf dem "Doktor Faustus" von Marlowe. Mit Hilfe der handgefertigten wunderschönen Puppen entführen die Spieler das Publikum in eine mittelalterliche Welt mit ihren Vorstellungen von Gut und Böse, von Teufelsbund und Höllenfahrt. So ist diese Aufführung nicht nur ein "sagenhaftes

Vergnügen für jeden Zuschauer, sondern gibt auch Einblicke in Theaterinhalte der Vergangenheit und stellt damit die Erhaltung und Weiterführung wertvoller Traditionen des Puppenspiels dar. Und als Einstieg zur weiteren Beschäftigung mit dem Faust-Thema ist sie ebenfalls bestens geeignet.


Technische Hinweise

  • Spielfläche:
    Breite 4,50 m,
    Tiefe 3,00 m
  • Raumhöhe: 2,80 m
  • Ein Bühnenpodest ist nicht erforderlich
  • 1 Steckdose (Schuko,
    16 A / 230 V)
  • Aufbauzeit:
    2 Stunden
  • Ton- und Lichttechnik wird von uns gestellt

Produktion

  • Spieler: Johanna und Harald Sperlich
  • Kostüme: Johanna Sperlich
  • Figurenschnitzer: Jürgen Maaßen
  • Bühnenbilder: Rolf Cofflet